Am 8. Und 9. August hat das Preisgericht des Wettbewerbs zur Neugestaltung des Jahnsportparks 15 Teilnehmer für die 2. Phase des Wettbewerbs ausgewählt. Diese 15 Entwürfe wurden der Öffentlichkeit am 16. August online präsentiert. Nachfragen waren nicht möglich, eine Kommentierung nur über eine versteckte Chat-Funktion. Wie die Kommentare der interessierten Öffentlichkeit ausgewertet und den Teilnehmenden des Wettbewerbs zur Verfügung gestellt werden, ist intransparent.
Bereits bei der Auslobung gab es intensive Diskussionen, was verpflichtend ausgeschrieben wird und was optional von den Büros zu leisten ist. Trotz aller Warnungen ist nun eingetreten, was eintreten musste: Die wichtigen Erkenntnisse aus dem Werkstattverfahren und die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung sind beim Realisierungswettbewerb unter den Tisch gefallen.
Die Bürgerinitiative Jahnsportpark ist über die ausgewählten Entwürfe insgesamt entsetzt und sieht die Belange von Klimaschutz und Anwohnerschaft fast komplett missachtet. Der besondere Parkcharakter, der den Jahnsportpark von Sportanlagen unterscheidet und sich in seinem Namen widerspiegelt, wird unter den zu vielen massiven Neubauten erdrückt.
Wir vermissen Angebote vergleichbar mit der existierenden, informellen Sportwiese, die der einzige Ort im Jahnsportpark ist, der nicht vordefiniert, sondern auch für neue Sportarten und für nicht in Vereinen organisierte Bürger offen ist.
Wir können bei den ausgewählten Entwürfen keine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Bestand im Sinne des Weiterbauens des Stadions erkennen. Damit sind die Beiträge nicht auf der Höhe der Zeit und des im Bauwesen geführten Diskurses.
Wir sehen den Grund dieses Scheiterns in einem zu umfangreichen Bedarfsprogramm, das im Wesentlichen schon vor ca. 10 Jahren erarbeitet wurde. Es stammt aus Zeiten, in denen Ressourcenschonung und Klimaschutz noch nicht mit derselben Dringlichkeit auf der Agenda standen wie heute.
Dieses Bedarfsprogramm ist völlig aus der Zeit gefallen! Es besteht kein Zielkonflikt zwischen Inklusionssport und Klimaschutz. Was ist inklusiver als Klimaschutz?
Der Zielkonflikt, an dem unserem Eindruck nach alle Teilnehmenden scheitern werden, besteht allein in einem viel zu großen Bedarfsprogramm für ein zu kleines Gelände. Das ist offensichtlich nicht planerisch lösbar, aber durch die Ausloberin steuerbar:
Wir fordern die Senatsverwaltung auf, das noch nicht einmal genehmigte Bedarfsprogramm endlich deutlich zu reduzieren, damit ein inklusiver und zukunftsfähiger Jahnsportpark entstehen kann.
Ein inklusiver und zukunftsfähiger Sportpark ist mit dem bisherigen Bedarfsprogramm nicht vereinbar. Bleibt das Bedarfsprogramm unverändert, wird das Verfahren scheitern.